Mit Stammzellen Diabetes Typ 1 heilen – eine Perspektive

In diesem Blog schreibe ich nicht nur über meine Erfahrungen im Umgang mit Diabetes Typ 1, sondern teile auch hin und wieder interessante Forschungsergebnisse, die mir bei meinen Recherchen für neue Blogbeiträge über den Weg laufen. Ein aufmerksamer Leser meinte, dass ich hier aufpassen muss. Ich darf keine Heilungshoffnung versprechen für eine Krankheit, die (aktuell noch) nicht heilbar ist. Ich relativiere daher die Überschrift direkt wieder und ergänze, dass es noch das ein oder andere „Wenn“ und „Aber“ gibt.

Trotzdem muss ich darüber schreiben, denn Forschern aus Kalifornien ist es kürzlich gelungen, zuverlässig insulinproduzierende Betazellen aus Stammzellen herzustellen. Bisher kam es beim Herstellungsprozess immer zu zusätzlichen, unerwünschten Zellen, die mitunter die Entwicklung von Tumoren zur Konsequenz haben könnten. Juan Carlos Izpisua Belmonte und sein Team schafften es nun, mit einer 50-tägigen Prozedur diese Seiteneffekte einzudämmen. Es ist möglich, Zellen herzustellen, die nicht nur ausreichend Insulin produzieren können, sondern auch erkennen, wann der Blutzucker ansteigt und das Insulin benötigt wird. Innerhalb von zwei Wochen waren die Mäuse geheilt.

Und jetzt kommt das Aber. Im Experiment wurde der Diabetes bei den Mäusen künstlich hergestellt. Typ-1-Diabetes ist bekanntlich aber eine Autoimmunerkrankung. Die körpereigenen Betazellen sind unter ständigem Beschuss des eigenen Abwehrsystems. Neu hergestellte Betazellen würden daher aller Wahrscheinlichkeit nach genauso angegriffen und zerstört werden. Es sei denn der Patient nimmt Immunsystem-unterdrückende Medikamente. Allerdings stehen hier die Nebeneffekte in keinem Verhältnis zum Aufwand, sich täglich Insulin zu spritzen.

Bisher wurde dieses Verfahren auch nur an Mäusen getestet. Eine klinische Studie am Menschen scheint nach diesen Ergebnissen jedoch realistischer denn je. Serienreif ist diese Behandlungsmethode natürlich damit noch lange nicht. Dennoch ist das ein kleiner Meilenstein, denn andere Forscher arbeiten ja bereits daran, die Antikörper gezielt zu bekämpfen (Kann man Diabetes aus dem Körper waschen?).

Es ist immer wieder erhellend, wie viele Menschen tagtäglich dafür arbeiten, dass Diabetes weniger einschneidend ist. Ich bin super dankbar dafür, was bereits geschafft wurde und freue mich auf alles Neue, auch wenn es noch etwas länger hin ist.

Quelle: www.aerzteblatt.de

Photo by Nick Fewings on Unsplash

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