Ich war drauf und dran einen Erfahrungsbericht über meinen Übergangssensor, den Dexcom G6 zu schreiben, als mir auf spiegel.de die Frage „Hilft Fanta gegen Prokrastination?“ ins Auge sprang. Tatsächlich birgt das auch spannende Denkanstöße für einen Diabetes-Blog, so dass ich kurzerhand das Thema für heute anpasste.
Aber zunächst zum eigentlichen Inhalt: Spiegel testete verschiedene Tipps, die die Konzentration im Homeoffice steigern sollen. Dass schneller Zucker hilft, die eigene Leistung zu steigern, wissen Sportler und Klausuren-Schreiber spätestens seit den Marketingaktivitäten von Dextro-Energy. Auch ich nahm vor den Uni-Klausuren (vor meiner Erkrankung) gerne 2 Plättchen Traubenzucker, aber dass reines Gurgeln von Limonade ähnliche Effekte haben könnte, war mir bis heute Abend unbekannt.
Laut Studie würden bereits im Mund Reize stimuliert werden, die die Insulinproduktion anregen sollen. Herunterschlucken ist damit dann nicht mehr notwendig. Mit der Insulinproduktion wird auch Serotonin ausgeschüttet, das als Wachmacher gilt – so die These.
Der Autor konnte das im Selbstversuch nicht wirklich feststellen, aber ich stellte mir Folgefragen:
Für was ist Serotonin noch zuständig?
Serotonin ist ein Botenstoff, der für die Informationsweitergabe zuständig ist und bei Prozessen wie z.B. beim
- Schmerzempfinden,
- der Gedächtnisleistung,
- dem Schlaf-oder
- Essensverhalten
eine Rolle spielt. Es ist auch als Glückshormon bekannt, das oft mit dem Essen von Schokolade in Verbindung gebracht wird.
Wie spielen Serotonin und Insulin zusammen?
Insulin regt die Bildung von Serotonin-Vorstoffen im Gehirn an. Die kognitive Leistung wird durch die erleichterte Informationsweitergabe gesteigert und ein Belohnungseffekt setzt ein (Quelle). Jetzt frage ich mich, ob ich glücklicher bin seit ich Insulin spritze?
Das Hormon Serotonin kommt auch in der Bauchspeicheldrüse vor und ist für die Ausschüttungsregelung von Insulin zuständig. Ein Experiment mit Mäusen legte offen, dass ein Serotoninmangel ein Auslöser für Diabetes sein kann (Quelle).
Was beeinflusst Serotonin?
Hat man gute Laune, stimmt auch der Serotonin-Haushalt. Alleine positive Erlebnisse und sogar Gedanken können fördernd sein. Auch sportliche Aktivität und viel Licht sind förderlich. Alles Dinge, die zum Start meiner Diagnose nach einem Monat Lockdown durch Corona deutlich zu kurz kamen.
Draußen mit Freude Sport zu machen und sich gut zu ernähren macht also in so vielen Aspekten Sinn. Dann muss man vielleicht auch keine teure Limonade ausspucken.
Photo by Niklas Hamann on Unsplash
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