Diabetes im Tennis: Alexander Zverev bringt Thema ins Rampenlicht

Obwohl ich seit Jahrzehnten Tischtennis spiele, verfolge ich das Geschehen der großen Schwester „Tennis“ meistens nur am Rande. Erst wenn deutsche Spieler bei großen Turnieren ins Halbfinale einziehen und damit das mediale Interesse wecken, kommt der Sport auch auf meinen Radar.

Bei den diesjährigen French Open war es wieder soweit: Alexander Zverev schaffte trotz Verletzungspause zum dritten Mal in Folge den Einzug unter die besten Vier beim französischen Grand Slam Turnier. In diesem Jahr hätte ich besser schon im Achtelfinale eingeschaltet, denn hier kam es zu Diskussionen rund um mein „Lieblingsthema“.

Zverev hat Diabetes Typ 1 seit er drei Jahre alt ist. Er schaffte es „dennoch“ 2021 bis zum Olympiasieg und zeigt somit, dass es kaum Einschränkungen gibt, wenn man die Erkrankung unter Kontrolle hat. Im August 2022 machte er seine Erkrankung öffentlich und gründete die Stiftung „Aufschlag gegen Diabetes“ (https://www.alexanderzverevfoundation.com/). Die Stiftung unterstützt Organisationen wie Dianino, die allen voran Kinder und deren Familien direkt nach der Diagnose unter die Arme greift.

Bei den French Open dieses Jahres kam es im Achtelfinale zu Diskussionen rund um das Thema Diabetes. Alexander Zverev unterhielt sich mit dem Schiedsrichter darüber, ob er sich während des Spiels Insulin spritzen dürfe. Er durfte, aber die Tatsache, dass das keine Selbstverständlichkeit ist und ihm zuvor bei den French Open auf dem Platz auch schon untersagt wurde, lässt aufhorchen. Anscheinend gibt es dafür keine klare Regeln und andere Schiedsrichter verweisen auf die zwei Toilettenpausen, die jeden Spielern zustehen würden, weil das Thema so auch in der Öffentlichkeit keine Fragen aufwerfen würde. Es könnte ja aussehen wie Doping.

Das erinnerte mich an meinen Beitrag Spritzen in der Öffentlichkeit – Einfach machen!. Hier fühlte ich mich am Hauptbahnhof beim Insulinspritzen, als ob ich Drogen konsumieren würde. Allerdings war auch hier mein Fazit, es dennoch zu tun und es damit zu etwas Normalen zu machen.

Ich freue mich, dass jetzt das Thema z.B. auch im ZDF diskutiert und damit öffentlich wird. Die Debatte rund um Alexander Zverevs Insulinspritzen während der French Open lenkt die Aufmerksamkeit auf das Thema Diabetes im Tennissport. Es zeigt, dass Menschen mit Diabetes Typ 1 ihre Leidenschaft für den Sport verfolgen können und dass Unterstützung und Verständnis von Schiedsrichtern und der Öffentlichkeit wichtig sind. Es ist an der Zeit, über Diabetes im Sport zu sprechen und die damit verbundenen Fragen zu klären, um allen Menschen mit Diabetes nicht noch weitere Steine in den Weg zu legen. Auch wenn Alexander Zverev das Finale verpasste, zählt er dadurch für mich als einer der Gewinner des Turniers.

Quelle: ZDF-Sport

Foto von Oliver Sjöström auf Unsplash


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