Zum ersten Mal auf meinem Blog führe ich ein Interview durch. Mein erster Gast ist kein geringerer als Heiko Scharfenort, dem Gründer und Entwickler von WETID. Kurz gesagt ist WETID eine Suchmaschine für Menschen mit Diabetes. Sie bietet eine App und Web-Anwendungen, die es ermöglichen, Informationen über den Kohlenhydratgehalt von Lebensmitteln zu suchen und zu erhalten. Die App ermöglicht es auch, den Barcode von fertigen Lebensmitteln zu scannen, um schneller an die gewünschten Informationen zu gelangen. Wetid.de bietet auch Funktionen wie Favoriten und Suchverläufe, um den Suchprozess zu beschleunigen. Im Interview werden mehr Informationen über die Hintergründe des Projekts gegeben. Es wird empfohlen, die App oder Web-Anwendungen selbst auszuprobieren, um mehr über die eigentlichen Kernfunktionen von Wetid.de zu erfahren. Dazu geht gerne auf wetid.de.
Ich freue mich sehr, dass du, lieber Heiko, die Zeit für ein kurzes Interview mit zucker-im-tank.de hast. Zu Beginn möchte ich sagen, dass ich deine App sehr schätze und gerne nutze. Könntest du mir bitte erzählen, was dich motiviert hat, WETID zu entwickeln?
Mein Sohn hat Typ 1 Diabetes. Motiviert durch die Diagnose meines Sohnes und dem Wunsch, ihm und anderen in seinem Leben zu helfen, die unsicher bei der Berechnung von Werten waren, entwickelte ich WETID, ein unauffälliges und einfaches Hilfsmittel. Es war mir wichtig, dass mein Sohn vollständig inkludiert lebt, ohne Einschränkungen. Heute ist mein Sohn 10 Jahre alt und WETID gibt ihm ein großes Maß an Freiheit, indem es ihm ermöglicht, Werte zu finden, einzuschätzen und anzuwenden. Das kann er seit er in der 2. Klasse ist, ohne komplizierte Rechnungen durchführen zu müssen. Was damals vor allem dem Umfeld wie Großeltern oder Kita-Erzieherinnen geholfen hat, ist heute ein wichtiges Werkzeug für meinen Sohn, um seine Unabhängigkeit und Selbstständigkeit zu behalten.
Sehr spannend und vor allem proaktiv. Arbeitest du an dem Projekt ganz alleine oder hast du Unterstützung? Bist du professioneller Programmierer?
Ich bin beruflich zwar in der IT-Prozesswelt tätig und habe mich auf Service und Projektmanagement spezialisiert, aber das Programmieren habe ich mir selbst beigebracht, um WETID zu entwickeln.
Das ist beeindruckend und zeugt von deinem Engagement und deiner Motivation für das Projekt. Was waren da die größten Herausforderungen?
Vor allem das Lernen einer Programmiersprache und die Suche nach einer Plattform mit ausreichenden Leistungen, die den Anforderungen der DSGVO entsprechen, waren herausfordernde Schritte bei der Entwicklung von WETID. Dies erforderte Zeit und die ein oder andere schlaflose Nacht, um sicherzustellen, dass das Projekt erfolgreich umgesetzt werden kann und alle notwendigen Anforderungen erfüllt werden. Es ist auch wichtig, dass die Plattform sicher und gesetzeskonform ist, um die Privatsphäre der Nutzer zu schützen.
Wie gelingt es dir, so viele Daten in deiner App zu haben, obwohl du an dem Projekt ganz alleine arbeitest?
WETID nutzt eine API (Schnittstelle), um mit einer der größten deutschen Lebensmitteldatenbanken verbunden zu sein. Diese Datenbank basiert auf dem WIKI-Prinzip und dem kollektiven Wissen, das teilweise redaktionell überarbeitet wurde. Diese Verbindung ermöglicht es WETID, auf umfangreiche und aktuelle Informationen zu Lebensmitteln zuzugreifen, um Nutzern die Berechnung von Werten zu erleichtern.
Es gibt in diesem Bereich bereits einige Konkurrenten. Wie hast du dich im Vergleich zu ihnen positioniert und was unterscheidet dich von ihnen?
Es gibt spannende Apps wie Meala auf dem Markt, die jedoch in der Regel kostenpflichtig sind. Mit WETID möchte ich eine kostenlose Plattform anbieten, die dort Hilfe leistet, wo es Hürden gibt, ohne jedoch mit diesen Apps in Konkurrenz zu treten. Ich habe nicht die Entwicklerkenntnisse oder die Zeit, um in den Bereich der KI-Technologien zu expandieren, die von Start-ups angeboten werden. Stattdessen möchte ich meine Ressourcen dazu nutzen, eine benutzerfreundliche Plattform bereitzustellen, die Menschen mit Typ 1 Diabetes unterstützt.
Was sind dann deine nächsten großen Ziele? Was hast du mit der Plattform noch vor?
Mein Ziel ist es, WETID so kostengünstig wie möglich weiterzuführen, ohne mich von Sponsorengeldern abhängig zu machen. Ich möchte auch auf die Meinung der Nutzer und der Community hören und möglichst viele Barrieren abbauen, um allen, insbesondere denen, die in diesem Bereich nicht so fit sind, im Alltag zu helfen. Eine API-Schnittstelle für smartphone-gesteuerte Pumpen reizt mich, aber es bleibt abzuwarten, ob diese Vision umgesetzt werden kann. Vor allem, da die App dann als Gesundheits-App zertifiziert werden müsste.
Ich wünsche dir viel Erfolg bei deinen Zielen und drücke dir die Daumen. Bevor du gehst, würde mich interessieren, was der WETID eigentlich bedeutet.
Der Name WETID ist ein Wortspiel, das sich aus den Abkürzungen „WE“ (W3) für „WWW“ und „TID“ für „T1D“ zusammensetzt und somit für Insidern als Kurzform für „WWW T1 Diabetes“ steht.
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