Seit nunmehr 45 Wochen schreibe ich jeden Sonntag einen Artikel rund um meine Erfahrungen mit Diabetes. Während anfangs nur der engste Familien- und Bekanntenkreis zu den regelmäßigen Lesern zählte, bekomme ich mittlerweile auch von anderen, mir vorher unbekannten Leidensgenossen Feedback. Ich stellte mir daher die Frage, warum ich eigentlich wöchentlich in die Tasten haue und für wen? Für mich ist klar: ich schreibe für Menschen mit Diabetes.
Der erste „Mensch mit Diabetes“ bin ich selbst. Durch den Blog gehe ich offen mit der Krankheit um. Durch das Schreiben sehe ich sie weniger als Belastung, sondern vielmehr als ein Thema, das erforscht und beschrieben werden will. Ich gehe fast schon mit einer wissenschaftlichen Neugier dran und festige durch das Schreiben erlernte Praktiken, die mir den Alltag mit Diabetes erleichtern.
Und dann sind da mittlerweile auch noch die anderen Typ-1-Diabetiker. Ich maße mir zwar auf keinen Fall an, Ratschläge geben zu können und halte das sogar für gefährlich, da ich weder Arzt noch Diabetologe bin. Außerdem muss meiner Meinung nach jeder selbst seinen individuellen Weg finden. Mein Blog kann aber vielleicht helfen, eine ähnliche, fast schon positive Haltung wie ich gegenüber der Krankheit einzunehmen. Er kann auch Themen anschneiden, die sich lohnen, genauer betrachtet zu werden. Das Besondere an zucker-im-tank.de ist es, dass ich von der ersten Woche an seit meiner Diagnose Artikel veröffentliche. Gerade Neu-Diabetiker finden sich so vielleicht eher verstanden und abgeholt, wenn sie quasi von Beginn an lesen.
Die mir wichtigste Zielgruppe sind aber die Typ-F-Diabetiker. Wenn du nicht weißt, welcher Typ das sein soll, gehörst du vermutlich dieser Gruppe an. Das F steht für Familien und Freunde, denn auch für sie hat sich mit meiner Diagnose etwas geändert. Mein Umfeld stellte sich natürlich erstmal viele Fragen und machte sich Sorgen um mich. Teilweise änderten sich sogar Essgewohnheiten oder -abläufe, wenn ich mit dabei war. Was ich mit diesem Blog vor allem zum Ausdruck bringen möchte: Es geht mir gut, ihr müsst euch keine Sorgen machen und keine Rücksicht nehmen. Mit Diabetes kann man mittlerweile sehr gut und lange leben. Es muss sich auch keiner meinetwegen anpassen, wenngleich es natürlich für jeden gut ist, auf die Ernährung und Bewegung zu achten. Auch Typ-F-Diabetiker schaffen so ein gesünderes und vermutlich längeres Leben.
Teile mir gerne mit, warum du das hier alles überhaupt liest, was dir fehlt oder was du gut findest: c.kollmeier@web.de oder hier als Kommentar.
Photo by Chang Duong on Unsplash
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